Sonntag, 23. August 2015

Réunion Tag 14 - von der Gîte de Basse Vallée nach Basse Vallée

Tourdaten
Datum Länge Aufstieg Abstieg Dauer Link
05.11.2014 6,5 km 20 m 580 m 2:10 h Réunion Tag 14

Track Tag 14
Gîte de Basse Vallée
Morgens um 8:15 Uhr geht es los auf die letzte Etappe unserer GR R2 Tour. Die ganze Nacht über hat es geregnet und die Temperaturen sind auch vergleichsweise niedrig, so dass die am Vortag durchnässten Klamotten weiterhin feucht und klamm sind. Insbesondere bei den Wanderhosen und den Wanderschuhen macht das morgendliche Anziehen besonders große Freude. Zum Start ist das Wetter dann allerdings besser als am Vortag, denn es regnet nur noch leicht. Wir ziehen also den Regenschutz über die Rucksäcke, ziehen die Regenjacken an und machen uns auf den Abstieg zum Meer.

Die Gîte ist vom Talort aus, nachdem sie auch benannt ist, mit dem Auto zu erreichen, so dass man auch über die Straße absteigen könnte. Wir entscheiden uns aber für den markierten Wanderweg, welcher die Serpentinen abkürzt. Über die nassen Pfade kommt man allerdings deutlich langsamer voran, so dass eine Zeiteinsparung eigentlich nicht vorhanden ist. Nach 1:25 h kommen wir in Basse Vallée an der Küste und auch an der Bushaltestelle an, von der aus wir später zurück nach Saint-Denis fahren. Auch der Regen hat inzwischen aufgehört.




Südküste Reunion
Da wir noch ein wenig Zeit haben, bis der Bus ankommt, gehen wir noch komplett bis zum Meer, um die Tour von Küste zu Küste abzuschließen. Die Wegfindung ist erst nicht ganz einfach, da es hier keinen "offiziellen" Weg zum Küstenpfad zu geben scheint. Wir steigen also am Ende des Ortes über eine kleine Mauer in ein Wäldchen hinab und laufen 100 m querfeldein zur Küste. Einen Sandstrand gibt es hier allerdings nicht, sondern steil zum Meer abfallendes vulkanisches Gestein.


Zurück im Hotel
Nach einigen Minuten gehen wir dann zurück zur Bushaltestelle. An einem kleinen Imbiss nebenan essen und trinken wir noch etwas und fahren dann mit dem Linienbus nach St. Pierre. Dort besorgen wir uns Platzkarten für die Linie Z um zurück nach St. Denis zu fahren. Diese Linie verkehrt mit Kleinbussen und hält nur in St. Pierre und St. Denis und da der Bus schon 30 Minuten vor der planmäßigen Abfahrt ausgebucht ist, fahren wir auch deutlich früher als geplant ab, so dass wir auch etwas früher im Hotel in St. Denis ankommen. Nach Abschluss der Tour verbringen wir nun noch zwei Tage in der Hauptstadt und anschließend auch zwei Tage am Meer, bevor es wieder nach Hause zurück geht.

Freitag, 14. August 2015

Réunion Tag 13 - von der Gîte du Volcan zur Gîte de Basse Vallée

Tourdaten
Datum Länge Aufstieg Abstieg Dauer Link
04.11.2014 18,1 km 300 m 1.800 m 5:45 h Réunion Tag 13

Track Tag 13
Am folgenden Tag geht es etwas später los, denn wir haben heute keinen Gipfel zu besteigen. Nach einem Frühstück in unserer Luxusunterkunft brechen wir also erst um 8:30 Uhr  auf. Die Etappe ist allerdings eine der etwas längeren und gerade der lange Abstieg hat es in sich. Nach vielen Tagen unterschreiten wir zum ersten Mal wieder die 1.000 Meter und auch die Südküste der Insel ist nun nicht mehr weit. Wir brechen also bei Sonnenschein und blauem Himmel auf und laufen durch die "Mondlandschaft" der letzten Tage zunächst ein Stück zurück auf dem Weg, über den wir bereits zur Gîte du Volcan gekommen sind. Nach etwa einer halben Stunde biegen wir, weiterhin in ebenem Gelände, nach Süden ab und nähern uns wieder dem Kessel rund um den Vulkan. Über diesen ziehen allerdings schon die ersten Wolken heran, so dass der Berg selbst bisher nicht zu sehen ist. Von der Fernsicht abgesehen ist das Wetter allerdings immer noch gut.

Nach etwa einer Stunde führt der Weg dann schließlich wieder direkt an der Abbruchkante des Kessels zum Vulkan entlang. Die Wolken werden nun immer dichter. Regen ist zwar noch nicht in Sicht, aber im Nebel ist es zunehmend kühler und vereinzelt tröpfelt es auch schon ein wenig. Obwohl der Weg nun teilweise nur wenige Meter von der Kante entfernt ist, sehen wir den ca. hundert Meter tiefer liegenden Boden kaum einmal. Links von uns endet die Welt im "Nichts". So bewegen wir uns also, ohne viel von der Landschaft um uns herum wahrzunehmen, in einem großen Bogen um den Vulkan herum, meist auf fast gleichbleibender Höhe, bis wir gegen 10:30 Uhr dem Piton de la Fournaise endgültig den Rücken kehren und nach Süden abschwenken. Hier beginnt nun auch der Lange Abstieg in Richtung Basse Vallée und zur letzten Unterkunft der Tour.

Puys Raymond
Kurz nach Beginn des Abstiegs tauchen aus dem dicken Nebel plötzlich einige Vulkankegel vor uns auf. Zunächst erscheinen diese noch weiter weg und relativ groß. Doch bereits einige Meter später stehen wir plötzlich am Rande eines ca. 5 Meter hohen Kegels. Einer von mehreren kleinen Nebenkratern, welche sich hier gebildet haben, die Puys Raymond. Nachdem wir die "Kraterchen" umrundet haben, geht es wieder nach Süden und das Gelände wird immer steiler. Auch hat es nun richtig zu regnen begonnen und wir versuchen, zügig den Berg hinab zu kommen. Vielleicht wird das Wetter ja besser, wenn wir uns weiter vom Berg entfernen. Eine Hoffnung, welche sich leider an diesem Tag nicht mehr erfüllen soll. Die Vegetation wechselt jedoch mit jedem Stück, das wir weiter absteigen. Während am Anfang nur die Büsche am Wegrand größer werden, kommen nun auch bald Farne und immer größere Bäume hinzu und schließlich befinden wir uns in einem richtigen Wald, durch den wir immer weiter bergab steigen. 
Allerdings ändert sich dadurch auch der Untergrund. Während wir zu Beginn des Abstieges oft noch auf erkalteter Lava unterwegs waren und so immer festen Boden unter den Füßen hatten, wird es im Wald immer matschiger. Da der Regen keinerlei Anstalten macht nachzulassen, sind wir bald komplett durchnässt. Auch unter der Regenjacke bleibt es nicht trocken, denn mit der sinkenden Höhe steigen auch die Temperaturen und auch wenn es nicht wirklich heiß ist, schwitzt man unter der Jacke doch sehr schnell. Gegen 14:30 Uhr erreichen wir schließlich die Gîte du Basse Vallée und versuchen unsere nassen Klamotten ein wenig zu trocknen. Da es aber den ganzen restlichen Abend weiterregnet, ist dies nur in der Hütte möglich. In dieser hängen jedoch so viele nasse Dinge, dass dies kaum durchführbar erscheint. Es ist aber ja schon der letzte Abend der Tour, das Essen ist gut und der nächste Tag verspricht nur eine kurze Etappe zu werden. Es hätte uns also deutlich schlimmer erwischen können.