Freitag, 13. Dezember 2013

Sankt Petersburg - Katharinenpalast

So, nachdem ich nun seit Sonntag wieder zurück in Deutschland bin, finde ich endlich die Zeit, etwas zu den letzten zweieinhalb Tagen in Russland zu schreiben.


Oper in St. Petersburg
Eingang in der Galernaya ul.
Am Freitagabend steht für uns Kultur auf dem Programm. Um 18 Uhr machen wir Feierabend und dann geht es über die Neva hinüber aufs Festland und zur Oper. Im Mariinsky habe es keine Karten mehr gegeben und so besuchen wir ein kleineres Haus in der Nähe der St. Isaakskathedrale. Die Ausstattung des Hauses erinnert jedoch auch wieder stark an die Dekorationen im Winterpalast, wenn auch ein paar Nummern kleiner. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr und Puccinis "Madama Butterfly" steht auf dem Programm. Durch die durchweg italienische Sprache herrscht also Gleichstand: Weder wir noch unser russischer Kollege verstehen die Texte. Nach drei Stunden Oper geht es dann wieder zurück zum Hotel und wir lassen den Abend gegenüber im "Wild Duck" ausklingen.

St. Isaakskathedrale
Blick nach Süden
Am nächsten Morgen gehen wir es zunächst etwas ruhiger an. Gegen 10:20 frühstücken wir und machen uns dann um 11 Uhr vormittags, also kurz nach Sonnenaufgang, zu Fuß auf den Weg zur St. Isaakskathedrale. Der Zugang zum Rundgang um die Kuppel der Kathedrale öffnet im Winter nämlich um 11 Uhr und bevor es zum Katharinenpalast geht, wollen wir - bei Tageslicht - den Blick über die Stadt genießen. Viel Zeit bleibt uns aber nicht mehr und so sind wir (oder nur ich?) nach den 211 Stufen doch etwas außer Puste. Der Ausblick ist auch wirklich lohnend, aber der kalte Wind ist im Gesicht wirklich beißend und weht oben auf der Kathedrale auch entsprechend stärker wie noch unten auf der Straße. Als wir dann um kurz vor 12 wieder vom Turm herunterkommen wartet am Ausgang auch schon Evgeny auf uns, der mit uns den Katharinenpalast besichtigen wird. Also schnell aus der Kälte zu seinem Auto und schon sind wir auf dem Weg nach Puschkin.

Katharinenpalast
Blick in Richtung Ballsaal
Eines der Speisezimmer
Nach etwa 45 Minuten Fahrt befinden wir uns dann vor den Toren der Stadt. Hier ist es auch schon merklich kälter und der Schnee bleibt deutlich besser liegen. Eine Besichtigung der Gartenanlagen sparen wir uns daher und wählen direkt den Weg zum Eingang des Palastes. Die zu besichtigenden Räumlichkeiten befinden sich im ersten Stock, welchen wir über eine äußerst repräsentative Treppe erreichen. Direkt an diese angrenzend kommen wir in den großen Ballsaal. Die barocke Pracht erschlägt einen nahezu. Die komplette Decke ist von einem riesigen Gemälde bedeckt und die Vergoldungen an den Wänden benötigten über 100 kg Blattgold. Vom Ballsaal geht es weiter durch mehrere ähnliche Räume, über und über mit Gold verziert. Jeder Raum mit Deckengemälden ausgestattet. Das Gold scheint erst abzunehmen, als wir uns durch die Privatgemächer bewegen. Was nicht bedeutet, dass die Pracht dadurch merklich abnimmt. Aber die Dekorationen werden bunter. Gegen Ende des Rundgangs steht man relativ unvermittelt auf einmal im Bernsteinzimmer. Während die Pracht desselben die umliegenden Räume nicht einmal unbedingt übertrifft, sind Fotoaufnahmen hier allerdings bei 5000 Rubel Strafe verboten. Die Aufpasser schauen auch gleich ganz böse.

Auferstehungskirche
Altarbereich
Mittlere Kuppel
Vom Katharinenpalast geht es dann wieder zurück nach Sankt Petersburg. Noch ist es angenehmerweise nicht dunkel und so können wir die Auferstehungskirche noch im Hellen besichtigen. Als einziges Gebäude in der Petersburger Innenstadt ist diese Kirche nicht in klassischer westlicher Tradition erbaut, sondern im russischen Jugendstil. An der Stelle erbaut, an der Zar Alexander der Zweite ermordet wurde, wurde das Gebäude jedoch nie in Ihrem sakralen Zweck genutzt. Die Pracht im Inneren ist jedoch auch im Vergleich mit dem Marienpalast zuvor immer noch prächtig. Über und über mit kirchlichen Motiven bedeckt, sind dies jedoch keine gemalten Bilder, sondern ausschließlich Mosaiken. Auch hier natürlich wieder mit kilogrammweise Gold verziert.


Die Moika bei Nacht
Brücke zur Peter-und-Paul-Festung
Im Anschluss geht es, vor der Abreise am Sonntag, noch ein letztes mal durch die Stadt. Zunächst gehen wir von der Auferstehungskirche zurück in Richtung Eremitage. Diese passieren wir dann auf der Neva-Seite und entschließen uns dann kurzfristig, hinüber zur Peter-und-Paul-Festung zu laufen. Die Festung, welche mit der Gründung Sankt Petersburgs erbaut wurde, sollte Russland im frühen 18. Jahrhundert vor den Schweden schützen. Inzwischen ist es dunkel geworden und ein kalter Wind weht über die Neva, während wir diese auf dem Weg zur Festung überqueren. Über zwei weitere Brücken kommen wir schließlich 20 Minuten später an. Als wir den Graben hinüber zur Insel überqueren, bemerken wir, dass dieser komplett mit Eis gefüllt ist. Im Gegensatz zur Neva selbst, auf welcher nur hin und wieder eine Scholle vorbei schwimmt, ist die gesamte Fläche gefüllt. Innerhalb der Festung besichtigen wir noch die Peter-und-Paul Kathedrale, in welcher gerade eine orthodoxe Messe stattfindet. Im Anschluss geht es dann zum Abendessen und danach noch ein letztes Mal ins "Wild Duck".

Peter-und-Paul Kathedrale

Samstag, 7. Dezember 2013

Sankt Petersburg - Eremitage

Nach einigen Tagen Funkstille gibt es nun endlich ein kleines Update und Lebenszeichen zu meinem Besuch in Russland. Primär wird natürlich gearbeitet und deshalb ist dann abends meist nicht mehr all zu viel Zeit, hier noch etwas zu posten. Dafür wird der aktuelle Beitrag sehr bilderlastig. Für die Lesefaulen unter euch also geradezu ideal. Aber der Reihe nach:

Am Dienstag war also der erste komplette Tag hier in Sankt Petersburg, und nach einem Tag im Büro ging es erst relativ spät ins Restaurant. Zum Essen gab es dann einen Burger und zum Nachtisch Apfelstrudel. Also auch nicht wirklich traditionell russische Kost und daher hier nicht unbedingt erwähnenswert.

Generäle des vaterländischen Krieges
Thronsaal der Zaren
Mittwochs wird die Arbeit im Büro dann allerdings etwas früher beendet. Schon kurz nach 17 Uhr Ortszeit machen wir uns auf den Weg in die Eremitage. Mit dem Winterpalais, welches Teil der Eremitage ist, einerseits eines der kulturhistorisch wichtigsten Gebäude Sankt Petersburgs und gleichzeitig eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Zunächst ging es für uns ins erste Obergeschoss. Hier sind die klassischen Meister ausgestellt. Neben einem kompletten (großen) Raum voller Rembrandts sind hier auch Werke weiterer Künstler wie Leonardo da Vinci und Michelangelo ausgestellt. Und selbst ein Kunstbanause wie ich es bin, steht doch immer wieder vor Bildern, welche man schon des Öfteren auf verschiedenen Abbildungen gesehen hat. Hier hängen also die Originale. Bei Rembrandt "fehlen" allerdings 16 Werke. Die wurden unter Stalin in den Westen verkauft, um davon eine Autofabrik zu bauen.
Rembrandtsaal


Leonardo da Vinci: Madonna Litta
Pfauenuhr mit Schaulustigen
Hauptaufgang in den ersten Stock
Zum Ende unseres Rundganges durch den ersten Stock sehen wir uns noch die Pfauenuhr an. Eine Spieluhr bei welcher sich, immer zur vollen Stunde, ein goldener Pfau dreht und sein Rad schlägt. Ein ganzer Raum voller Leute steht also da und wartet unter furchtbar schrägem Gebimmel darauf, dass ein goldener, künstlicher Vogel kurzzeitig seine Federn spreizt. Für mich ist hier die Frage, ob der künstliche Vogel faszinierender ist, oder die Meute welche davorsteht und Beifall klatscht (was den Vogel allerdings kalt lässt).


In der Schule: Johann Peter Hasenclever
Gang in der Eremitage
Danach geht es für uns einen Stock höher, wo die modernen Künste ihren Platz finden. Zunächst gibt es einen Raum voller Werke von Cezanne, gefolgt von Gauguin und Matisse. Für die Werke von Picasso reicht ein Raum nicht einmal mehr aus und auch einige Werke von  Caspar David Friedrich finden sich noch zum Ende des Rundganges.







Palastplatz Sankt Petersburg
St. Issaak Kathedrale bei Nacht
Zum Abschluss gehen wir noch quer über den Palastplatz hinüber zum Nevskij Prospekt und von dort zurück über die Neva, wieder  auf die Wassiljewski-Insel auf der auch unser Hotel liegt. Wir gehen den komplette Weg zu Fuß und ignorieren den doch recht kalten Wind. Auf der Neva treiben schon die ersten Eisschollen in Richtung Ostsee. Zu essen gibt es zwar wieder nichts traditionell russisches, lecker ist es aber trotzdem.

Eremitage bei Nacht
Eis auf der Neva
Der Donnerstag steht dann wieder im Zeichen der Arbeit. Abends gehen wir zusammen mit unseren russischen Kollegen essen. Auf dem Weg schneit es so stark, dass sich bei Ankunft in dem Cafe (nach ca. 800 m Fußweg) auf meiner Mütze eine geschlossene Schneedecke gebildet hat. Allerdings gibt es auch hier keine Bilder. Nach dem Abendessen besuchen wir noch "kurz" den Irish Pub gegenüber unseres Hotels, das "Wild Duck". Die Ente, welche durch den Pub watschelt, ist zwar nicht wirklich wild, jedoch auch nicht stubenrein. Nach zwei Bier und zwei Wodka geht es dann schließlich zurück ins Hotel. Das kulturelle Programm wird erst am Freitag fortgesetzt. Doch davon morgen mehr.

Montag, 2. Dezember 2013

Grüße aus Sankt Petersburg

Ich bin zwar aktuell nicht im Urlaub, aber als Reise zählt der Aufenthalt hier in Sankt Petersburg in jedem Fall und so werde ich also versuchen diese Woche den ein oder anderen Beitrag mit dem ein oder anderen Foto online zu stellen.
 
Vom heutigen Tag gibt es allerdings noch nicht allzu viel zu erzählen. Nach sehr frühem Aufstehen und dem Flug kamen wir erst gegen 14:30 Uhr Ortszeit hier in Sankt Petersburg an und sind dann nach dem Einchecken im Hotel zunächst einmal ins Büro, den hiesigen Kollegen Hallo-sagen und ein paar Mails beantworten. Für Sightseeing war da dann schon keine Zeit mehr.
 
Nach der Arbeit ging es dann noch ins Restaurant zu Pelmeni mit Butter und Schmand, gefolgt von Hase mit Pilzen und Kartoffelbrei. Beides äußerst lecker und zumindest mit den Pelmeni habe ich damit die erste russische Spezialität schon probiert, welche mir am Wochenende noch ans Herz gelegt wurde. Anschließend ging es dann auch schon zurück ins Hotel und ich Richtung Bett, die Nacht ist morgen schon drei Stunden früher vorbei wie sonst.
 
Ausblick aus meinem Hotelzimmer
 

Sonntag, 20. Oktober 2013

Rhodos - Letzter Tag

Für unseren letzten Tag haben wir uns eine Wanderung in der Nähe der Ostküste ausgesucht. Zunächst aber versuchen wir es noch einmal bei der Akropolis von Ialysos. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei.


Filérimos
Kloster auf dem Filérimos
Kirche des Klosters mit Malteserkreuz
Wieder gegen zehn Uhr geht es los und wir fahren zunächst auf den Filérimos, auf dem sich, wie ja schon zwei Mal berichtet, die Akropolis von Ialysos befindet. Nachdem wir bereits zwei Mal vor verschlossenen Türen standen, klappt es heute Morgen dann endlich und wir werden eingelassen. Neben einem antiken Athene Tempel befindet sich auf dem Burgberg ein byzantinisches Kloster und eine byzantinische Garnison. Die Garnison ist inzwischen weitestgehend verfallen, das Kloster jedoch ist teilweise noch immer in Benutzung und an diesem haben auch die Johanniter ihr Spuren hinterlassen. Zum Zeitpunkt unseres Besuchs findet in der Kirche des Klosters auch gerade eine Messe statt, kurze Zeit später ist jedoch auch diese dann zu besichtigen.


Wanderung durch die Skoutouljaris-Schlucht
Eingang in die Schlucht
Frosch-Versammlung
Nach dem Besuch des Filérimos fahren wir weiter zur Schlucht des Skoutouljaris. Hier haben wir uns in unserem Reiseführer eine Wanderung ausgesucht. Angedacht ist eine Strecke von acht Kilometer in etwa 2:30 h. Um kurz nach 12:00 Uhr kommen wir an und machen uns auf den Weg in die Schlucht. Schon am Eingang ragen die Felsen rechts und links steil und hoch auf, die Öffnung ist zunächst jedoch sehr breit, verjüngt sich aber zusehends. Wir laufen hier direkt im trockenen Bachbett, Markierungen oder eindeutig erkennbare Pfade existieren nicht. Nach einigen Minuten kommen wir an den ersten Tümpeln vorbei, welche sich im Schatten der Schlucht halten können. Diese sind einerseits bevölkert von vielen kleinen Fischen, welche hektisch hin und her schwimmen, und von vielen Fröschen. Diese erkennt man zwar nicht auf den ersten Blick, doch sobald man sich einem Tümpel nähert, platscht es an allen Ecken und die Frösche springen ins sichere Wasser. Sonderlich schnell kommen wir auf diese Weise aber erstmal nicht voran.

Falscher Weg an der Ruine
"Falscher" Stausee im Tal
Nach etwa einer halben Stunde kommen wir an die erste Stelle, an der größere Felsen den Weg durchs Flussbett vermeintlich versperren. Diese können jedoch, wie auch im Führer nachzulesen, leicht überklettert oder Umgangen werden. Wir entscheiden uns für beides, einer klettert, der Rest umgeht. Nach diesem Hindernis kommen noch einmal ein paar kleinere Tümpel und ein großer, welcher am Rande der Böschung umgangen werden muss. Anschließend öffnet sich dann das Tal. Die Abhänge am Rand sind nicht mehr so steil und der ganze Lauf viel breiter. Kurze Zeit später passiert es dann. Aufgrund der Ruine eines Hauses am linken Rand der Schlucht verlassen wir kurz das Flussbett und laufen daneben weiter. Dadurch geraten wir in einen Seitenarm und folgen nicht mehr dem breiten Verlauf und unserem eigentlichen Weg. Da im Führer an dieser Stelle allerdings noch keine expliziten Wegmarken vorhanden sind, fällt uns unser Irrtum nicht auf. Einige Zeit später erreichen wir dann eine kreuzende Schotterstraße. Der Wanderführer spricht von einer solchen und auch auf dem (nicht sehr detailreichen) Kartenmaterial ist nur eine einzige eingezeichnet und so folgen wir, wie beschrieben, bergauf. Wiederum nach einiger Zeit sind wir uns dann sicher, dass wir uns auf dem falschen Weg befinden, allerdings vermuten wir, die Schlucht zu früh verlassen zu haben. Wir erreichen einen Hügelkamm und sehen vor uns einen Stausee. Ein solcher soll auch auf unserer Wanderung erreicht werden. Wir beschließen also parallel zum eigentlichen Weg den Hügel höher zu umrunden und dann später auf den eigentlichen Weg zu stoßen, wenn dieser den Hügel hinaufkommt. Nach einer Weile kommen wir an eine Gabelung bei der Ruine eines Hauses, welche der Beschreibung aus dem Führer entsprechen könnte. Hier müsste der eigentliche Weg hinaufführen. Frohen Mutes laufen wir weiter, immer über Fahrwege und in der rhodischen Oktobersonne. Der Weg führt uns nun auf der anderen Seite des Hügelkammes zurück und wir erwarten, jeden Moment auf den Abstieg zu einem Kloster zu stoßen. Von dort ist es dann nicht mehr weit.

Skoutouljaris-Schlucht: Rückweg
Steinmännchen am Weg
Der Weg zieht sich nun ungemein und auch der halbe Liter Wasser, den wir für diese Kurzwanderung vorgesehen hatten, scheint etwas knapp kalkuliert zu sein. Die Himmelrichtung, welche der Weg einschlägt scheint aber zu passen. Also geht es weiter und wir steigen schließlich wieder in Richtung Tal ab und sind überzeugt, bald das Kloster zu erreichen. Wir erreichen jedoch nur ein weiteres trockenes Bachbett und folgen diesem bergab. Auch zwei Versuche rechts des Bachbettes über den Hügel einen Blick zu erhaschen sind nicht von Erfolg gekrönt und so laufen wir weiter bergab. Bergab ist gut. Unser Bachbett mündet schließlich in ein wesentlich breiteres, welchem wir von nun an folgen. Dieses wird dann kurze Zeit später auch wieder fast so spektakulär wie die Schlucht am Anfang. Wieder stellen sich uns große Felsbrocken in den Weg, welche wir umgehen. Für die Schönheit der Landschaft haben wir allerdings nicht mehr ganz so den Sinn, wie zu Beginn. Das sich öffnende Tal, das Kloster, der Fahrweg zum Parkplatz, alles lässt weiter auf sich warten. Ins Grübeln bringt uns kurz eine Entdeckung: Einen Fels, welchen wir genau so in unserem Wanderführer finden, mit der Bildunterschrift "Skoutouljaris-Schlucht". Wohingegen wir ja überzeugt sind, diese schon lange verlassen zu haben. Der Flussverlauf umrundet schließlich wieder einen Hügel und .. nichts. Gewissheit bzgl. unseres Weges bekommen wir jedoch dann eine Weile später. Das Tal kommt uns inzwischen schon leicht bekannt vor, dann stoßen wir plötzlich auf ein Steinmännchen, welches wir Stunden zuvor schon einmal gesehen hatten. Wir befinden uns wieder wenige Minuten vor dem ersten Felshindernis und kurz vor der Stelle, an der wir falsch abgebogen waren. Wie wir nun wissen. Der Rückweg geht dann deutlich schneller und etwa 20 Minuten später sind wir wieder am Auto. Das Wasser ist inzwischen getrunken. Erster Stopp auf der Heimreise wird eine Tankstelle, drei Dosen kalte Cola kaufen. Die Kurz-Wanderung hat fast 4:30 h gedauert.

Samstag, 19. Oktober 2013

Rhodos - Ostküste

Für den heutigen Samstag steht eine Tour entlang der Südküste der Insel an. Hierbei geht es zunächst nach Lindos, eine der drei alten rhodischen Städte der Antike. Nach Dienstag sind dabei nun auch wieder Burgen mit auf dem Programm. Kurz nach zehn Uhr geht es also los auf die rund 60 km entlang der Südost-Küste.


Akropolis Lindos
Lindos
Zugang zur Akropolis
Akropolis
Oberhalb der Stadt thront auf einem steilen Fels die Akropolis der Stadt, welche von allen Herrschern der Insel genutzt und auch ausgebaut wurde. Bereits in der Antike entstanden hier die ersten Heiligtümer oberhalb der Stadt. Zunächst gab es, abgesehen von den natürlichen Gegebenheiten, keine Befestigungsanlagen. Noch unter der Herrschaft der Griechen wurde dann der Zugang zum Fels an den Ecken mit zwei Türmen gesichert. Nachdem die Römer auch noch einen Tempel hinzugefügt hatten, bauten die Byzantiner später noch ein Torhaus und zwei weitere Gebäude hinzu, welche am vorderen Teil der Akropolis stehen. Erst unter der Herrschaft der Johanniter wurde dann der gesamte Fels mit Befestigungen, hauptsächlich Mauern und Türmen, versehen. In späterer Zeit wurden von den Türken dann noch Bastionen hinzugefügt, um sich gegen neu entwickelte Kanonen verteidigen zu können. Dementsprechend finden sich nach dem Betreten der Burganlagen hauptsächlich griechische Heiligtümer innerhalb der johannitischen Befestigungen.

Panagia-Kirche
Apostel-Paulus-Bucht
Unterhalb der Akropolis schmiegt sich das Dorf Lindos zwischen Fels und Meer. Bei unsrer Ankunft laufen allerdings leider gerade mehrere Busladungen Touristen durch das Dorf, so dass es etwas voll ist. Das Dorf an sich scheint allerdings auf diese Touristenmassen gut eingestellt zu sein, so ziemlich jedes Haus innerhalb der engen Gässchen verkauft entweder Klamotten oder etwas zu Essen. Auf dem Weg zurück besichtigen wir noch die Panagia-Kirche. Eine kleine Kirche, welche auch von den Johannitern im 14. Jh. erbaut wurde. Ascnhließend fahren wir dann weiter zu unserem nächsten Tagesordnungspunkt: Burgenbesichtigung. Zuvor machen wir allerdings noch einen kurzen Stopp oberhalb der Apostel-Paulus-Bucht. Diese Bucht liegt auf der anderen Seite des Dorfes, unterhalb der Akropolis und bildete in früherer Zeit den Kriegshafen von Lindos. Die Bucht ist nur durch einen sehr schmalen Felsdurchgang mit dem offenen Meer verbunden und bietet damit einen natürlich geschützten Hafen.



Asklípio
Asklípio
Eingang zur Burg
Ausblick aus dem "Turmraum"
Etwa 20 km weiter die Küste entlang und ein wenig landweinwärts liegt Asklípio. Dort besichtigen wir zunächst die Kirche Mariä Entschlafung. Die Kirche stammt aus dem 11. Jahrhundert und verfügt über Fresken aus dem 17. Jahrhundert. Darunter eine auf Rhodos sehr seltene Darstellung der Apokalypse. Das Fotografieren ist aber leider verboten. Anschließend steigen wir den Berg hinauf zur Burg von Asklípio. Eine weitere Festung, welche von den Johannitern errichtet wurde. Die Außenmauern, der Eingang und der Rest eines Turmes sind noch, leidlich, erhalten. Bis auf ein Räumchen, welches man über einen sehr schmalen Zugang erreichen kann, sind aber keine Innenbereiche mehr begehbar. Die Reste einer Zisterne (vermutlich) sind auch noch zu erkennen. Der Ausblick auf die umliegende Gegend und das wenige Kilometer entfernte Meer ist allerdings hervorragend. Nach der Besichtigung der Burg geht es dann wieder zurück in Richtung Ialysos, pünktlich zur Bundesliga sind wir wieder zu Hause (MESZ+1!).

Freitag, 18. Oktober 2013

Rhodos - Symi

türkische Südküste
Küste von Symi
Nachdem wir am Mittwoch, wie schon berichtet, in Rhodos-Stadt waren und die Überfahrt nach Symi gebucht hatten, ist es nun heute soweit. Bereits morgens um zehn vor acht sitzen wir im Auto und sind auf dem Weg zum Mandraki-Hafen. Dank perfekter Aufklärung im Vorfeld bekommen wir auch auf Anhieb einen kostenlosen Parkplatz für den ganzen Tag und sind pünktlich am Boot. Das Wetter ist wieder gut, zwar noch bewölkt und teilweise sehr windig, aber um die 20°C. Das Boot wird uns zuerst zum Kloster von Panormitis bringen. Zunächst geht es von Rhodos aus nördlich über die Meerenge hinüber an die Küste der Türkei und von dort aus dann östlich nach Symi. Um die Südspitze der Insel herum gelangen wir dann in die Bucht von Panormitis hinein.


Kloster Panormitis
Dhysalonas Bucht
In Panormitis haben wir eine Stunde Aufenthalt. Der Ort besteht im wesentlichen aus einem Kloster, welches immer noch genutzt wird, aber trotzdem teilweise besichtigt werden kann. Danach machen wir auf einem Bänkchen am Rande des Hafens eine kleine Vesperpause, bevor es um zehn vor zwölf wieder weiter geht. Die anschließende Fahrt nach Symi-Stadt führt an der gesamten Ostküste von Symi entlang und dauert etwa eine Stunde, so dass wir um kurz vor ein Uhr in Symi-Stadt sind. Auf dem Weg machen wir noch eine kurze "Runde" durch die Dhysalonas Bucht, welche ausschließlich über das Wasser zu erreichen ist und von steilen Felswänden eingerahmt wird.




Hafen von Symi
Windmühlen über Symi (links oben)
In Symi Stadt haben wir einen Aufenthalt von etwas über drei Stunden und damit ein bisschen mehr Zeit. Der Ort liegt an teilweise sehr steilen Felden in einer großen Bucht im Norden der Insel. Zunächst ersteigen wir den höchsten Punkt des Ortes, welcher laut Karte früher einmal von einer Burg bekrönt wurde. Überreste einer Burg finden wir zwar keine, denn inzwischen stehen hier auf dem Feld zwei Kapellen, aber durch den Blick auf Symi und den Hafen lohnt sich der Aufstieg. Anschließend bewegen wir uns über den Sattel der Höhe nach Norden, zu einer Reihe von (meist verfallenen) Windmühlen. An diesen vorbei gehen wir noch ein Stück weit über felsiges Gelände weiter. Oberhalb des Ortes wollen wir hier unsere Vesperpause machen, werden aber durch den teilweise stürmischen Wind wieder vertrieben. Also steigen wir wieder zum Hafen hinab und essen dort am Wasser auf einer Parkbank. Auf der anderen Seite des Hafens versuchen wir auch noch zu einem kleinen Felsen aufzusteigen, allerdings finden wir uns bei allen Treppen immer in Sackgassen wieder und so sind wir dann doch früher am Schiff zurück, als zunächst gedacht. 


Rückfahrt im Abendlicht
Sonnenuntergang
Auf der Rückfahrt haben wir zwar teilweise sehr hohen Seegang, aber den überstehen wir alle unbeschadet und schaffen es teilweise sogar ein wenig zu schlafen. Kurz vor sechs sind wir wieder in Rhodos und werden auf dem Heimweg noch mit einem tollen Sonnenuntergang belohnt.